
Am letzten Sonntag war ich mal wieder im Eggarten, um den goldenen Oktober einzufangen – die Mittagsstunden bei sonnigem Wetter mit leichter Bewölkung waren gut geeignet. Wirklich einfach ist das aber nicht, denn die Herbstfarben verschiedener Baumarten sind unterschiedlich weit gediehen. Manche Buchen und Ahornbäume sind noch eher grün oder nur leicht gelb.
Hinein ging es in der Eggartenstraße – vorbei am neuen Schild, dessen Merkwürdigkeit ich in meiner Nachlese zur Führung am Tag des offenen Denkmals ausgiebig gewürdigt hatte.

Weiter ging es nach Norden durch die Marderstraße.

An der Daxetstraße Ecke Marderstraße steht dieses alte Häuschen mit gepflegtem Garten. Ein Rentnerehepaar nutzt die Parzelle seit vielen Jahren zur Erholung. Was man so hört, hat die Baugenossenschaft Wogeno München eG ein Auge auf das Häuschen geworfen und würde im angestrebten Neubaugebiet ein Gästehaus daraus machen. Auch zwei weitere Häuser sollen angeblich erhalten bleiben, würden aber in einer dichten Neubausiedlung wie aus der Zeit gefallene Fremdkörper wirken. Aber manche mögen sowas und können dazu Architektenprosa verfassen, Verbindung zur Vergangenheit und so.

Die Hasenstraße liegt im nördlichen Bereich und verbindet Marderstraße und Rehstraße, hier ein Blick nach Westen. Ich war so mit dem schönen Licht beschäftigt, dass ich vergessen habe, mir den gelb leuchtenden Strauch näher anzusehen, es könnte den Blättern nach eine Hasel sein.

Die Rehstraße im Bereich zwischen Hasen- und Daxetstraße, mit den typischen Bauzäunen auf nicht mehr genutzten Grundstücken. Was rechts so rötlich leuchtet, ist wahrscheinlich der Götterbaum, ein invasiver Neophyt, der sich entlang von Bahnstrecken ausbreitet und auch oft zu sehen ist, wenn man mit der S-Bahn unterwegs ist. Essigbäume haben aber ähnlich gefiederte Blätter, die sich im Herbst rot färben. Sie waren früher als kleine Gartenbäume in Mode.

Etwas weiter südlich in der Rehstraße, Ecke Eggartenstraße, mit einer der wenigen Straßenlampen.

Am östlichen Ende der Eggartenstraße lassen die großen Ahornbäume mit der Herbstfärbung noch etwas auf sich warten. Die Eggartenstraße ist die einzige Straße, die in der Siedlung geteert ist. Wenn man hier geradeaus weitergeht, kommt man links abbiegend in die Feldbahnstraße. Der leicht abschüssige Weg rechts führt vorbei an einer typischen Kleingartenanlage zur Moosacher Straße und zur dortigen Bushaltestelle „Olympiapark Nord“.

Dieses Bild zeigt das südwestliche Ende des Eggartens, der an die Nordbahn angrenzt. Der Weg führt zu einer Brücke über die Lassallestraße.

Auf der anderen Seite befindet sich eine Fläche, die im zweiten Weltkrieg aufgeschüttet wurde, um dort einen Rangierbahnhof zu errichten. Dazu kam es nicht, inzwischen ist dieser Bereich mehr oder weniger bewaldet (siehe Geschichte des Eggartens). Die Fläche wurde ähnlich wie der Eggarten als ehemalige Bahnfläche von der CA Immo erworben, dient aber heute als ökologische Ausgleichsfläche für andere Bauprojekte der CA Immo. Das Gebiet wird aber intensiv zum Spazierengehen und Radfahren genutzt.
Wer es noch herbstlicher mag, sollte sich den Eggarten-Spaziergang Ende Oktober 2024 ansehen oder sich selbst eine Stunde Zeit für den Eggarten nehmen.
Bearbeitungsstand: 20. Oktober 2025 (kleine Ergänzungen)